Mein Einblick in den Beruf Rettungssanitäter

Die spannenden Erlebnisse im Seitenwechsel

In den ersten vier Wochen meines Seitenwechsels durfte ich den Beruf Rettungssanitäter kennen lernen. Ich habe dieses Praktikum bei der Firma Rettung St. Gallen gemacht. Gemacht schreibe ich, weil ich die Chance habe zwei verschiedene Praktika zu absolvieren. Während meiner Zeit bei der Rettung erhielt ich einen tiefen Einblick in das Gesundheitswesen und durfte mich auch sozial stark weiterentwickeln. Ich habe gesehen, mit welchen Schicksalsschlägen die Patienten zu kämpfen hatten und durfte mir auch spannende Geschichten von ihnen anhören. Das Wichtigste ist jedoch, dass dieses Praktikum mir gezeigt hat, wie gut ich es habe, gesund zu sein.

Ich startete mit gemischten Gefühlen in mein Praktikum. Keine Ahnung, womit ich konfrontiert werde und wie ich den Tag verbringe. Empfangen wurde ich von einem grossartigen Team, das mich sofort aufgenommen und sich um mich gekümmert hat. Während meines ganzen Praktikums begleitete ich sehr erfahrenen Mitarbeiter, die sich bemüht haben, mir alles zu zeigen.

Da ich kein ausgebildeter Rettungssanitäter und zudem noch nicht 18 Jahre alt bin, war ich nicht auf dem Rettungswagen, mit Blaulicht und Sirene, wie man sich vorstellt. Zu meinem Alltag gehörte das Verlegen von Patienten. Es konnte sein, von Spital zu Spital, Spital in die Psychiatrie oder vom Spital ins Altersheim. Die von uns transportierten Patienten waren zum Zeitpunkt des Transportes immer stabil, was eine Voraussetzung für eine solche Verlegung ist. Somit gab es keine grossen Zwischenfälle, während der Verlegung. Jeder Patient war anders und genau das machte meinen Arbeitsalltag so spannend. Es gab Patienten mit sehr schweren Verletzung, die nicht reden konnten, dann gab es welche, die sehr viel geredet haben und solche, die nicht reden wollten. Mir wurde gesagt, dass man die Schicksalsschläge nicht persönlich an sich heran lassen sollte. Die meiste Zeit ist mir das gelungen, jedoch gab es auch Ausnahmen. Wenn man im Auto sitzt, den Patienten betreut und sieht, wie jemand nur da liegt und aufgrund eines Sturzes nicht mehr sprechen, sich bewegen oder gar alleine atmen kann. Oder jemand, der aufgrund psychischer Erkrankungen Dinge tut, die wir nicht verstehen und nicht nachvollziehen können, geht es einem schon auch nahe. Und trotzdem war es eines der eindrücklichsten Abenteuer, das ich bis jetzt erleben durfte. Etwas komplett anderes als ich sonst den ganzen Tag mache. Mein Praktikum führte mich nahezu durch die ganze Schweiz. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich diese Chance für diesen Seitenwechsel bekommen habe und es mir ermöglicht wurde.

Die Arbeitszeiten waren für mich anfangs eine Herausforderung, da sie immer variierten. Mit der Zeit pendelte es sich ein und ich fand mich gut zurecht. Auch meine Arbeitskleidung war eine ganz andere als im Büroalltag. Jeder Tag war anders und nichts konnte im Voraus geplant werden, das jedoch macht den Beruf für mich so interessant und aufregend.

Ich durfte bei der Rettung St. Gallen eine tolle Zeit verbringen und tiefe Einblicke in den wichtigen Beruf eines Rettungssanitäters gewinnen. Ich möchte mich bei dem Team bedanken, dass sie mich so gut aufgenommen und behandelt haben. Wer weiss, vielleicht ist ein Berufswechsel nach meiner Lehre eine Überlegung wert. Nun starte ich mein zweites Praktikum bei den Wiler Nachrichten und bin sehr was für interessante Erfahrungen auf mich zukommen.

Über Noah Mayer

Hallo, mein Name ist Noah Mayer und ich absolviere meine Lehre bei der Firma Bühler AG in Uzwil. Zusätzlich zu meiner Ausbildung arbeite ich im Vorstand der Bühler Lernendenvereinigung. Seit meinem 5. Lebensjahr spiele ich in meiner Freizeit Eishockey und spiele zurzeit in den Stufen U17 und U20. Ebenfalls engagiere ich mich im Verein als Schiedsrichter und Trainer.

Mehr News zum Thema