Die Freude zum Schreiben entdeckt

Vor zehn Wochen starteten wir in die erste Phase von unserem Zwischenjahr KV4.0. Von Ende August bis Ende Oktober durften wir einen neuen Beruf kennenlernen und ausüben.

Der letzte Tag des Seitenwechsels steht vor der Tür. Aufgaben und Arbeiten werden abgeschlossen und von den Mitarbeitenden wird Abschied genommen. Mit einem traurigen und einem lachenden Auge geht es in die nächste Phase: das Praxisprojekt. Doch vorab berichte ich von meinem Seitenwechsel bei der Wiler Zeitung und dem Toggenburger Tagblatt.

Die Entstehung eines Artikels

Von Ende August bis Ende Oktober arbeite ich bei der Wiler Zeitung als Journalistin. Mein Alltag besteht aus viel Schreiben, aber auch aus spannenden Gesprächen, recherchieren und fotografieren. Morgens um 8.45 Uhr startet mein Tag mit einem Meeting. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiler Zeitung und des Toggenburger Tagblatts treffen sich virtuell in einer Teams-Konferenz und besprechen die anstehenden Artikel, für die nächste Ausgabe. Nach dem Meeting setzte ich mich meistens an die Recherche oder gehe an einen vereinbarten Termin. Nach den Gesprächen beginne ich mit dem Schreiben des Artikels. Wen ich den Text so weit fertig habe, wird er intern und oftmals auch extern Gegengelesen. Anschliessend kann man den Text ins Proofreading geben. Dort wird er auf Rechtschreibfehler geprüft. Nach diesen vielen Schritten kann der Artikel nun für den Print exportiert und für die  Online-Publikationen terminiert werden. Diese Abläufe brauchen seine Zeit. An manchen Tagen muss der frühe „Firobig“ warten. Bis eine Zeitung oder überhaupt eine Seite fertig ist, steckt viel Arbeit dahinter.

Der Sprung ins kalte Wasser

Der Morgen meines ersten Arbeitstages begann, wie wahrscheinlich überall, mit einem Gespräch und einer Einführung in die Programme. Als dies alles erledigt war, startete ich bereits um 11 Uhr mit meinem ersten Termin. Ich durfte an eine Pressekonferenz am Bahnhof in Wil gehen und das ohne jegliche Begleitung. Das Thema handelte um die Skulpturen, welche in Wil verteilt zu sehen waren. Der Künstler, der Skulptur vom Bahnhof, stand an besagtem Tage für Fragen zur Verfügung. Als ich den Auftrag bekam, war es für mich ein Sprung ins kalte Wasser. Was und wer erwartet mich dort? Welche Fragen stelle ich? Und was für Fotos soll ich machen? Diese Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Schlussendlich verlief der Termin sehr gut und meine Zweifel waren verflogen. Da die Wiler Zeitung eine Tageszeitung ist, musste ich den Artikel bis am Abend fertig haben. Am zweiten Tag erhielt ich Feedback zu meinem ersten Text: „Wow, so einen tollen Artikel hast du geschrieben und die Bilder sind super!“, schrieb der Künstler in einem E-Mail. Über diese Rückmeldung habe ich mich riesig gefreut.

Persönliche Erfahrungen

In meinem Seitenwechsel lernte ich nicht nur wie man Texte verfasst und fotografiert, sondern stärkte meine Selbstsicherheit, mit den vielen Gesprächen, die ich führte. Dies telefonisch wie auch persönlich. Zudem erweiterte ich mein Allgemeinwissen, informierte mich über Themen die mich normalerweise nicht interessierten und traf Personen, welche ich sonst nie getroffen hätte. So lernte ich die Weinernte kennen, führte ein Gespräch mit dem ehemaligen Gewinner von The Voice of Switzerland 2020, Remo Forrer, setzte mich mit politischen Themen auseinander und besuchte „herzige“ Katzen in der Katzenpension in Flawil. Das war noch lang nicht alles, aber würde ich all meine Berichte aufzählen wäre ich lange dran. Mein Fazit ist, dass mich der Einblick in den Journalismus um viel Positives gelehrt hat und ich mir gut vorstellen kann diesen Job später in einem Teilpensum zu machen. Ich habe auf jeden Fall die Freude zum Schreiben entdeckt.

Erst ein kurzer Teil meines KV4.0 Jahres ist vorbei, doch ich kann schon jetzt sagen: Es lohnt sich!

Auch wenn es eine kurze Zeit, von zehn Wochen war, hatte ich einen sehr guten Einblick in den Beruf und darf viele neue Erfahrungen auf meinen Weg mitnehmen.

Unter folgendem Link können Artikel der Wiler Zeitung und des Toggenburger Tagblatts gelesen werden: https://www.tagblatt.ch/ostschweiz

„Every moment is a fresh beginning.“ -T.S. Eliot

Über Noémi Sutter

Hallo, ich heisse Noémi Sutter und absolviere meine Lehre bei der Raiffeisenbank Wil und Umgebung. In meiner Freizeit spiele ich Volleyball und treffe mich gerne mit meinen Freunden.

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